Erfolgsstrategien für DJs und Events

Einleitung 7 einer großen Anzahl von Befragten ab.24 Das klassische Verfahren ist eine standardisierte, variablen-orientierte Befragung.25 Quantitative Forschung hat oftmals einen konfirmatorischen Charakter, d. h. die Bestätigung bzw. Widerlegung von Hypothesen wird angestrebt.26 Wie Abbildung 1 andeutet, setzt die Arbeit auf beide Arten der Primärforschung. Der linke Teil der Abbildung zeigt an, dass Experteninterviews durchgeführt wurden, welche darauf abzielen, Expertenwissen zu erfassen. Hierbei geht es um Kenntnisse aus einem Sonderwissensbereich, die dem Interviewten aufgrund seiner Funktion oder seiner Erfahrung zu einem Spezialisten machen.27 Er spricht im Gegensatz zu biographischen Interviews nicht für sich als Person, sondern in seiner Funktion, stellvertretend für eine Gruppe.28 Die qualitativ-empirische Forschung dieser Arbeit erfolgt mittels eines problemzentrierten, halb-standardisierten Interviewleitfadens, bei welchem die Interviewten möglichst frei zu Wort kommen, aber mit dem Fokus auf eine Problemstellung, auf die der Interviewer immer wieder zurückführt.29 Hierbei geht es darum, den Experten in ein quasi normales Gespräch zu versetzen. Der Interviewer bringt seine thematische Kompetenz mit ein und bewegt den Experten durch fachkundige Rückfragen dazu, seinen gesamten Erfahrungsschatz zu offenbaren. Die Konzipierung des Leitfadens bedarf umfassendes und einschlägiges Vorwissen.30 Zweck der im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Interviews war es, im Sinne einer explorativen Diskussion Hypothesen über den gesellschaftlichen Wandel zu generieren, den Wandel der elektronischenMusikszene zu skizzieren und Lösungsansätze abzuwägen. Insbesondere für den Vergleich der Ausgangslage der elektronischen Musikszene und der heutigen Situation war es nötig, Interviews mit schon lang etablierten Persönlichkeiten der Szene zu führen. Es wurden sechs Experteninterviews geführt, um Vermutungen über Sachverhalte, welche die spezifische Literatur nicht diskutiert, zu validieren. Um ein ausgewogenes Bild hervorzurufen, wurden drei Interviews mit DJs und drei Interviews mit Veranstaltern geführt. Tabelle 1 gibt den Durchführungsplan der Interviews wieder.31 24 Vgl. Hollendsen, Opresnik (2015), S. 54. 25 Vgl. Freter (2004), S. 44. 26 Vgl. Jann (2005), S. 1. 27 Vgl. Pfadenhauer (2009), S. 451 f. 28 Vgl. Kaiser (2014), S. 36. 29 Vgl. Kurz et al. (2009), S. 464. 30 Vgl. Pfadenhauer (2009), S. 453 ff. 31 Der in der Tabelle verwendete Begriff „Resident DJ“ bezeichnet einen DJ, der regelmäßig für eine StammVeranstaltung bzw. Diskothek auflegt oder dort angestellt ist; vgl. Fikentscher (2013), S. 139; Schäfer, Waltmann, Schäfers (1998), S. 277.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY5