Erfolgsstrategien für DJs und Events

Einleitung 2 Unternehmen, die mit ihrem Geschäftsmodell darauf abzielen, unbekannten DJs durch sogenannte „Ghost Producer“ einen Track9 zu produzieren und diesen dann werbewirksam durch gekaufte „Gefällt mir“ Klicks auf verschiedenen Social Media Plattformen10, wie z. B. Facebook11, zu verbreiten. I. d. R. sind diese DJs anschließend mittel- und langfristig nicht erfolgreich.12 Vor demHintergrund der skizziertenMarktentwicklung, welche in Kapitel 3 dezidiert dargelegt wird, stehen lokale DJs vor der Frage, wie sie ihre oftmals mit viel Leidenschaft ausgeübte Tätigkeit erfolgreich, d. h. gewinnbringend und langfristig, ausüben können. Sie haben folglich Nachholbedarf beim Thema Selbstvermarktung, denn nur wenige bekannte DJs, wie z. B. Sven Väth, schaffen den Durchbruch und können sich über Jahre hinweg gegenüber vielen Mit-Akteuren behaupten.13 Um sich erfolgreich zu positionieren und seine Bekanntheit dauerhaft aufrecht zu erhalten, ist es allerdings notwendig, eine gute Kenntnis des Marktes zu haben und Trends zu verstehen.14 Viele DJs besitzen jedoch lediglich „ein spezifisches Wissen über die Musikszene, in die sie involviert sind. Sie verinnerlichen durch ihren langen Aufenthalt in der Szene sogenanntes Szenewissen.“15 Durch das jahrelange Beiwohnen der Szene ist die Perspektive der DJs sehr eng und eingeschränkt – ihnen fehlt oft eine neutrale und übergreifende Sichtweise auf die Entwicklungen. Ihr Wissen ist inkorporiert, verinnerlicht und wenig expliziert.16 Die mangelnden Kenntnisse der DJs über das Zusammenspiel der verschiedenen Trends sind Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit, denn der Erfolg von DJs steht „in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand und den Strukturen der Musikszene“17. Indem die Arbeit den Kenntnisstand über die Entwicklung vertieft, leistet sie vor dem Hintergrund der umrissenen Problemstellung, welche auf den negativen Szeneentwicklungen basiert, einen Beitrag dazu. Der Ein- und Überblick über die verschiedenen Trends bietet DJs einen 9 „Track bedeutet „Stück“ oder „Nummer“, aber auch „Pfad“, „Weg“ oder „Route“ und außerdem „Tonspur“. Im Kontext der elektronischen Musik wird der Begriff „Track“ für das verwendet, was früher Song genannt wurde.“ Poschardt (2015), S. 300; vgl. hierzu auch Schneider (2009), S. 111. 10 Social Media Plattformen dienen dem Teilen von Ansichten, Informationen und Nachrichten sowie der Kommunikation und Vernetzung von Menschen, die in verschiedener Relationen zueinander stehen; vgl. Hettler (2010), S. 12 f.; Anderson (2010), S. 12. 11 Facebook wurde 2004 von Mark Zuckerberg an der Harvard University in Boston gegründet und bietet nicht nur Privatpersonen sondern auch Gruppen die Möglichkeit sich zu präsentieren; vgl. Brennick (2012), S. 34; Stoffels, Bernskötter (2012), S. 104. 12 Vgl. Khawaja (2013), o. S. 13 Vgl. Poschardt (2015), S. 379; Lange, Bürkner (2013), S. 159; Janson (2010), S. 15 ff.; Mahlstedt, Kloos (1999), S. 84 ff.; Schäfer, Waltmann, Schäfers (1998), S. 308 f.; Paoletta (1995), S. 28. 14 Vgl. Lewandowski (2013), S. 491. 15 Reitsamer (2013), S. 52; ähnlich: Waltmann (1998), S. 39 f. 16 Vgl. Peoples (2015), S. 9 f.; O’Grady (2013), S. 34; Reitsamer (2013), S. 52. 17 Reitsamer (2013), S. 12.

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