Erfolgsstrategien für DJs und Events

Definitorische Grundlagen 16 Abbildung 3: Akteure und Einflussfaktoren der elektronischen Musikszene (Quelle in Anlehnung an: Schilling (1986), S. 118.) Der Begriff „Disco“ lässt sich nicht so leicht definieren, obwohl er auf den ersten Blick wenige Interpretationsspielräume erkennen lässt. Eine etymologische Auseinandersetzung mit dem Wort vermittelt bereits wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung der elektronischen Discokultur wie auch über ihre Hintergründe. Ähnlich wie der im Kapitel 2.1 definierte Begriff „DJ“ beinhaltet die Bezeichnung Diskothek das Wort „Disc“, welches eine Schallplatte bezeichnet. Allerdings stammt die Bezeichnung „Disco“ für Veranstaltungsräume nicht direkt von dem Fremdwort für Schallplatte ab. Vielmehr entstand diese Bezeichnung aus der Abkürzung des wiederum im romanischen Sprachraum geprägtenWortes „discothèque“. Dieses müsste eigentlich in Analogie zu dem Begriff „bibliothèque“, der für eine „Büchersammlung“ steht, Schallplattensammlung bedeuten. Tatsächlich entsprach dies auch der ursprünglichen Begriffsbedeutung – im Französischen, wie auch im Deutschen. Der 1968 veröffentlichte Band 4 der „Brockhaus Enzyklopädie“ führt „Diskothek“ beispielsweise noch als „Plattensammlung; insbesondere Schallplattensammlung“ an. In den 60er Jahren hatte jedoch in Frankreich eine Entwicklung eingesetzt, die dem Begriff „discothèque“ allmählich ein neues Verständnis verlieh: Damals begannen französische Nachtlokalbesitzer, die bis dahin in ihren Clubs üblichen LiveBands aus Kostengründen durch Schallplattenmusik zu ersetzen. Sie nannten diese zukunftsprägende Einrichtung „discothèque“.108 108 Vgl. Sperlich (2007), S. 71. Besucher Musiklabel Technologischer Fortschritt Veranstalter DJs

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