Erfolgsstrategien für DJs und Events

Entwicklung der elektronischen Musikszene 17 Diese setzte sich bald international durch und auch in Deutschland kamen die ersten Diskotheken auf. Damit war der Begriff „Diskothek“ endgültig seines anfänglichen – logischeren – Inhalts beraubt. Von jetzt an stand er für eine bestimmte Form von gastronomischen Betrieben bzw. sozialen Treffpunkten, in denen zu Schallplattenmusik getanzt wurde.109 Merkmal einer Diskothek ist das Einlassritual mit den Selektionspraktiken von Türstehern. Eine Diskothek ist umso beliebter, desto schwieriger der Einlass ist.110 Wer in eine Diskothek reingelassen wird, gilt für den Moment als gesellschaftlich akzeptiert.111 Eine Abgrenzung zwischen Diskotheken und Clubs erfolgt heutzutage durch das jeweilige Fassungsvermögen an Besuchern. Clubs sind i. d. R. kleiner als Diskotheken. Auch gibt es bei Clubs eine stilistische Ausrichtung auf nur ein bis zwei Tanzbereiche, wohingegen Diskotheken den Besuchern oft mehrere Stilrichtungen auf verschiedenen Tanzflächen anbieten.112 In dieser Arbeit wird der Begriff Diskothek bzw. Disco mit Club gleichgesetzt, da darunter jeweils eine Lokalität bzw. Räumlichkeit zu verstehen ist, in der regelmäßig Partys veranstaltet werden.113 3 Entwicklung der elektronischen Musikszene 3.1 Rückblick Historisch betrachtet handelt es sich bei im ökonomischen Sinne erfolgreichen DJs um ein neuzeitliches Phänomen, weil DJs erst in den 90er Jahren den Status von gut bezahlten Künstlern erlangten.114 Ihre Geschichte geht jedoch bis in die 20er Jahre zurück: bereits zu dieser Zeit hatten Radio-DJs in den USA mit ihren Sendungen wichtigen Einfluss auf die Verbreitung von Musik und prägten damit den Geschmack der Hörer. Allerdings führen die Ursprünge der DJTätigkeit – das Auflegen von Schallplatten zur Unterhaltung eines Publikums – zurück zu der auf Jamaica entstandenen Sound-System-Kultur der 50er Jahre.115 Die in Kapitel 2.1 dargelegte und heutzutage geltende Definition eines DJs entstand erst, als sich DJs zu Produzenten und Remixern weiterentwickelten. Von der Idee geleitet, die Spieldauer existierender Soul- und Funklieder zu verlängern und sie mit einem „Disco-Beat“ und 109 Vgl. Rietveld (2011), S. 9; Reighley (2000), S. 21 ff.; Mezger (1980), S. 15 f.; Emenheiser, Sproles (1978), S. 682; Stibal (1977), S. 82. 110 Vgl. Rapp (2014), S. 44; Moore (2013), S. 68 f.; Gempp (2007), S. 16; Mezger (1980), S. 102 f. 111 Vgl. Gempp (2007), S. 16; Malchau (1991), S. 26. 112 Vgl. Mathei (2012), S. 105. 113 Vgl. Rietveld (2011), S. 9; Schäfer, Waltmann, Schäfers (1998), S. 32. 114 Vgl. Reitsamer (2013), S. 133. 115 Vgl. Reitsamer (2013), S. 11.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY5