Erfolgsstrategien für DJs und Events

Entwicklung der elektronischen Musikszene 18 dessen Rhythmus und Bass zu unterlegen, kreierten sie mit analogen Synthesizern und Mehrspuraufnahmegeräten sogenannte DJ-Mixe. Ziel hierbei war und ist es heutzutage auch noch, den „remixten“ Musikstücken mit zahlreichen Stimmungswechseln, Breaks und Instrumentaleinlagen eine neuen „Sound“ zu verleihen.116 Im Zuge der Gründung der ersten unabhängigen Plattenlabel in den USA erhielten DJs in den 70er Jahren eine erste Anerkennung als Musikproduzenten. Das sogenannte Mixen von Schallplatten setzte sich fortan durch technische Errungenschaften durch.117 In den 80er Jahren, als die Digitalisierung einsetzte und der Musikcomputer erfunden wurde, entstanden vermehrt sogenannte Home-Studios, welche es den DJs ermöglichten, die zuvor getrennten Tätigkeitsbereiche eines Musikers, Musikproduzenten und Tontechnikers zu übernehmen.118 Computer, wie z. B. der Apple 2, wurden kommerziell, und als Konsequenz dieser technischen Errungenschaften erhielt die elektronische Musik eine stärkere Verbreitung.119 Der Musik-Stil Techno, welcher trotz der Weiterentwicklung zu den am Anfang von Kapitel 2.2 erwähnten verschiedenen anderen Genres mit der elektronischen Musik gleichgesetzt wird, entstand ursprünglich zwischen Mitte der 1980er Jahre und Anfang der 1990er Jahre in Detroit und Chicago. Fortan wurde dieser Musik-Stil stark durch Akteure wie z. B. Kraftwerk, die auch gegenwärtig noch als „Godfathers of Techno“ bezeichnet werden, geprägt.120 Obwohl Techno imGrunde ein globales Musikphänomen der Jugendkultur seit den 90er Jahren ist, hat es bis heute in Deutschland die größte Relevanz.121 Im Vergleich zu Rock n‘ Roll, Punk Heavy Metal und Hip Hop, welche alle aus den USA und Großbritannien importiert wurden, hat Deutschland bei elektronischen Musik-Stilen eine Pionierstellung.122 Techno ist die erste kontinental europäische Musik, die nicht unter anglo-amerikanischer Vorherrschaft entstanden ist und sich weltweit verbreitet hat.123 Elektronische Musik wird folglich als Anti-These zur amerikanischen Musikindustrie gesehen.124 Bis dato gab es keine Musikszene, die so lange und 116 Vgl. Reitsamer (2013), S. 14; Farrugia, Swiss (2005), S. 39; Herman (2006), S. 25 f. 117 Vgl. Reitsamer (2013), S. 14; Stibal (1977), S. 85. 118 Vgl. Reitsamer (2013), S. 14; Numinos (2010), S. 57. 119 Vgl. Anz, Meyer (1999), S. 16. 120 Vgl. Hurley (2015), S. 74; Kolioulis (2015), S. 70 ff.; Poschardt (2015), S. 268 ff.; Vitos (2014), S. 2; Garnier, Brun-Lambert (2013), S. 20; Montano (2011), S. 66; Nye (2011), S. 86; Ozog (2011), S. 4; Hitzler, Niederbacher (2010), S. 153; Raffeiner (2010), S. 11; Hoffmann (2009 a), S. 40; Schneider (2009), S. 5 f.; Robb (2002), S. 132; Reighley (2000), S. 40; Sicko (1999), S. 10, 23 ff.; Anz, Meyer (1999), S. 14, 32; Schäfer, Waltmann, Schäfers (1998), S. 201 f. 121 Vgl. Robb (2002), S. 131; Sicko (1999), S. 10; Anz, Meyer (1999), S. 26 f. 122 Vgl. Robb (2002), S. 131. 123 Vgl. Garnier, Brun-Lambert (2013), S. 92 f., 270; Robb (2002), S. 131. 124 Vgl. Sicko (1999), S. 22; Stibal (1977), S. 82.

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